Gasspeicherumlage

Die Gasspeicherumlage ist eine Gebühr, die für die Mitbenützung des deutschen Gasnetzes verlangt wird. Sie soll mit Ende 2024 abgeschafft werden, da sie gegen EU-Recht verstößt.

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Die Gasspeicherumlage wurde im Oktober 2022 eingeführt und betrifft vor allem die westlichen Bundesländer Österreichs, die über Deutschland mit Gas versorgt werden. Die Umlage wurde von der EU als unzulässig eingestuft und wird daher voraussichtlich mit Ende 2024 eingestellt. Bis dahin müssen aber auch Erhöhungen hingenommen werden.

Die Umlage kostete zu Beginn 0,59 EUR/MWh und ist stetig erhöht worden; ab Juli 2024 macht sie 2,5 EUR/MWh aus. Dadurch wurden rund 115 Mio. Euro Mehrkosten jährlich verursacht, die vor allem den Westen Österreichs direkt betrifft.

Nicht nur Österreich muss zahlen. Auch Tschechien, die Schweiz, Polen, Dänemark, Frankreich und die Niederlande sind von der Gasumlage betroffen und zahlen jährlich jeweils einen zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag für die Gasspeicherumlage an Deutschland. Der Schaden soll bei insgesamt rund einer halben Milliarde Euro liegen, laut A&B.

THE und Gasspeicher

Nach dem Rückgang der russischen Gasimporte wurde die Trading Hub Europe GmbH (THE), die für das deutsche Gasnetz marktverantwortlich ist, mit der Versorgungssicherheit für Gas und der Einhebung der Gasspeicherumlage betraut.

Nach Vorgabe des deutschen Regulators muss die THE dafür sorgen, dass die deutschen Speicher Anfang Oktober zu 85 Prozent, Anfang November zu 95 Prozent und Anfang Februar zu mindestens 40 Prozent gefüllt sind. Daher kauft die THE Gas am Markt auf und speichert dieses ein, um es bei Bedarf dann wieder zu verkaufen. Je nach Marktlage kann dies für die THE ungünstig sein, da sie häufig zu hohen Bedarfszeiten kauft und danach zu niedrigen Bedarfszeiten wieder abstoßt. Um die Kosten der THE zu decken, wurde die Gasspeicherumlage eingehoben.

Dies wurde kritisiert, da darin einen Widerspruch zum Grundsatz des freien Warenverkehrs innerhalb der EU zu sehen ist, als auch für den gemeinsamen Binnenmarkt. Die Eurogas sprach sich gegen die Umlage aus, da das EU-Recht vorgibt, dass Speicherkosten nicht auf exportierte Gasmengen umgelegt werden dürfen. Auch wurde unter anderem von der A&B beanstandet, dass Österreich für deutsche Gassicherheitsmaßnahmen mitzahle, während die Kosten der Versorgungssicherheitsmaßnahmen in Österreich national getragen werden. Zudem wurde die starke Erhöhung der Umlage nach Verkünden deren Endes sehr negativ gesehen.

Auch Italien wollte eine Neutrality Charge von 2,1908 Euro je MWh ab April 2024 einheben. Da die Gasspeicherumlage aber für rechtswidrig erklärt wurde, sah die italienische Regulierungsbehörde ARERA davon ab.

( Artikel veröffentlicht: 04.07.2024 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Gasspeicherumlage

Die Gasspeicherumlage ist eine Gebühr, die für die Mitbenützung des deutschen Gasnetzes verlangt wird. Sie soll mit Ende 2024 abgeschafft werden, da sie gegen EU-Recht verstößt. Die Gasspeicherumlage wurde im Oktober 2022 eingeführt und betrifft vor allem die westlichen Bundesländer Österreichs, die über Deutschland mit Gas versorgt werden. Die Umlage wurde von der EU als unzulässig eingestuft und wird daher voraussichtlich mit Ende 2024 eingestellt. Bis dahin müssen aber auch Erhöhungen hingenommen werden.


Die Umlage kostete zu Beginn 0,59 EUR/MWh und ist stetig erhöht worden; ab Juli 2024 macht sie 2,5 EUR/MWh aus. Dadurch wurden rund 115 Mio. Euro Mehrkosten jährlich verursacht, die vor allem den Westen Österreichs direkt betrifft.

Nicht nur Österreich muss zahlen. Auch Tschechien, die Schweiz, Polen, Dänemark, Frankreich und die Niederlande sind von der Gasumlage betroffen und zahlen jährlich jeweils einen zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag für die Gasspeicherumlage an Deutschland. Der Schaden soll bei insgesamt rund einer halben Milliarde Euro liegen, laut A&B.


Nach dem Rückgang der russischen Gasimporte wurde die Trading Hub Europe GmbH (THE), die für das deutsche Gasnetz marktverantwortlich ist, mit der Versorgungssicherheit für Gas und der Einhebung der Gasspeicherumlage betraut.

Nach Vorgabe des deutschen Regulators muss die THE dafür sorgen, dass die deutschen Speicher Anfang Oktober zu 85 Prozent, Anfang November zu 95 Prozent und Anfang Februar zu mindestens 40 Prozent gefüllt sind. Daher kauft die THE Gas am Markt auf und speichert dieses ein, um es bei Bedarf dann wieder zu verkaufen. Je nach Marktlage kann dies für die THE ungünstig sein, da sie häufig zu hohen Bedarfszeiten kauft und danach zu niedrigen Bedarfszeiten wieder abstoßt. Um die Kosten der THE zu decken, wurde die Gasspeicherumlage eingehoben.

Dies wurde kritisiert, da darin einen Widerspruch zum Grundsatz des freien Warenverkehrs innerhalb der EU zu sehen ist, als auch für den gemeinsamen Binnenmarkt. Die Eurogas sprach sich gegen die Umlage aus, da das EU-Recht vorgibt, dass Speicherkosten nicht auf exportierte Gasmengen umgelegt werden dürfen. Auch wurde unter anderem von der A&B beanstandet, dass Österreich für deutsche Gassicherheitsmaßnahmen mitzahle, während die Kosten der Versorgungssicherheitsmaßnahmen in Österreich national getragen werden. Zudem wurde die starke Erhöhung der Umlage nach Verkünden deren Endes sehr negativ gesehen.