Gaspreis

Die Preise für Gas sind in Österreich relativ hoch. Besonders nach der Teuerung Anfang 2023 haben sie sich verdreifacht. Dies liegt nicht nur an höheren Energiepreisen, sondern auch am zaghaften Wechselwillen der Kund:innen.

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Der Gaspreis setzt sich aus Energiepreis, Netzkosten, Steuern und Abgaben zusammen, abzüglich Rabatten und Boni der Anbieter, sowie Zuschüssen der öffentlichen Hand. Dabei gibt es große Unterschiede je nach Verbrauch und Tarif. Generell kannst Du etwa die Hälfte des Gesamtpreises für jede kWh (Kilowattstunde) selbst beeinflussen. Die andere ist durch Deinen Landesversorger und feste Abgaben geregelt.

Was kostet eine Kilowattstunde Gas?

Eine Kilowattstunde Gas kostet je nach Tarif zwischen rund 9 und 42 Cent. Dabei ist es gar nicht so einfach den Preis für eine Kilowattstunde pauschal zu beantworten. Rechnet man nämlich alle Boni, Abgaben und Steuern, Netzkosten und den Grundpreis mit ein, kann der Preis sogar noch niedriger sein.

Das liegt daran, wieviel Gas verbraucht wird. Der durchschnittliche Jahresverbrauch liegt bei 15.000 kWh. Verbrauchst Du mehr, drückt der hohe Verbrauch die Pauschalbeträge für Energie- und Netzkosten gesamt gesehen herunter. Verbrauchst Du hingegen weniger, macht dies die Kilowattstunde insgesamt gesehen teurer.

Auch ist der Preis je nach Wohnort unterschiedlich. So können sich Netzentgelt und Abgaben je nach Netzgebiet unterscheiden. Dies gehört zu der Hälfte des Gaspreises, auf den Du letztlich nur wenig Einfluss hast, denn kaum jemand wird wegen des Gastarifs umziehen. Aber immerhin kannst Du mit dem passenden Tarif die andere Hälfte maßgeblich beeinflussen.

Um Marktpreise im Auge zu behalten kannst Du Dich am Gaspreisindex ÖGPI orientieren. Dieser wird von der österreichischen Energieagentur AEA berechnet und für die Entwicklung am Markt herangezogen. Du findest die ÖGPI Indizes hier.

Warum wird Gas in Kilowattstunden verrechnet?

Erdgas wird zwar in Kubikmeter geliefert, aber in Kilowattstunden verrechnet. Der Umrechnungsschlüssel ist, je nachdem wo Du wohnst, unterschiedlich. Denn in einem Kubikmeter Gas ist nicht immer genau die gleiche Energiemenge enthalten. Das liegt an verschiedenen Faktoren wie dem Brennwert des Gases und auch an der Höhenlage je nach Druck. Daher wird es zwar in Kubikmetern gemessen, doch später die Energieleistung in Kilowattstunden abgerechnet. Über den Daumen entspricht ein Kubikmeter Gas meist rund 10 Kilowattstunden.

Hoher Gaspreis in Österreich?

Seit der brisanten Steigerung im Winter 2022/23 ist der Gaspreis für Haushalte in Österreich um das Dreifache höher als vor der Krise. In anderen EU-Ländern ging der Gaspreis zwar auch hoch, aber in keinem war die Gasteuerung so stark wie in Österreich. Wir zahlen drei Mal mehr, im EU-Schnitt sind die Preise dagegen nur um das Eineinhalbfache gestiegen.

Wir haben zwar günstige Lieferverträge mit Russland, die noch bis 2040 laufen – doch auch diese orientieren sich am Marktpreis. Dieser stieg mit dem Ukrainekrieg stark an. Doch das erklärt nicht, warum der Preissprung sich nicht auch in anderen Ländern der EU zeigt.

Traurigerweise ist vor allem unser eigenes Verhalten daran schuld. Immerhin wechseln trotz der hohen Preise nur extrem wenig Leute ihren Gastarif. Laut der e-Control betragen die Wechselraten nur 3,2 Prozent bei Strom und 6,2 Prozent bei Gas. Aus Bequemlichkeit bleiben viele einfach beim Landesversorger. Diese Wechselfaulheit freut die Anbieter, denn damit ist der Konkurrenzdruck nur niedrig und die Preise hoch.

( Artikel veröffentlicht: 02.07.2024 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Gaspreis

Der Gaspreis setzt sich aus Energiepreis, Netzkosten, Steuern und Abgaben zusammen, abzüglich Rabatten und Boni der Anbieter, sowie Zuschüssen der öffentlichen Hand. Dabei gibt es große Unterschiede je nach Verbrauch und Tarif. Generell kannst Du etwa die Hälfte des Gesamtpreises für jede kWh (Kilowattstunde) selbst beeinflussen. Die andere ist durch Deinen Landesversorger und feste Abgaben geregelt.


Erdgas wird zwar in Kubikmeter geliefert, aber in Kilowattstunden verrechnet. Der Umrechnungsschlüssel ist, je nachdem wo Du wohnst, unterschiedlich. Denn in einem Kubikmeter Gas ist nicht immer genau die gleiche Energiemenge enthalten. Das liegt an verschiedenen Faktoren wie dem Brennwert des Gases und auch an der Höhenlage je nach Druck. Daher wird es zwar in Kubikmetern gemessen, doch später die Energieleistung in Kilowattstunden abgerechnet. Über den Daumen entspricht ein Kubikmeter Gas meist rund 10 Kilowattstunden.


Eine Kilowattstunde Gas kostet je nach Tarif zwischen rund 9 und 42 Cent. Dabei ist es gar nicht so einfach den Preis für eine Kilowattstunde pauschal zu beantworten. Rechnet man nämlich alle Boni, Abgaben und Steuern, Netzkosten und den Grundpreis mit ein, kann der Preis sogar noch niedriger sein.

Das liegt daran, wieviel Gas verbraucht wird. Der durchschnittliche Jahresverbrauch liegt bei 15.000 kWh. Verbrauchst Du mehr, drückt der hohe Verbrauch die Pauschalbeträge für Energie- und Netzkosten gesamt gesehen herunter. Verbrauchst Du hingegen weniger, macht dies die Kilowattstunde insgesamt gesehen teurer.

Auch ist der Preis je nach Wohnort unterschiedlich. So können sich Netzentgelt und Abgaben je nach Netzgebiet unterscheiden. Dies gehört zu der Hälfte des Gaspreises, auf den Du letztlich nur wenig Einfluss hast, denn kaum jemand wird wegen des Gastarifs umziehen. Aber immerhin kannst Du mit dem passenden Tarif die andere Hälfte maßgeblich beeinflussen.


Ja, leider. Seit der brisanten Steigerung im Winter 2022/23 ist der Gaspreis für Haushalte in Österreich um das Dreifache höher als vor der Krise. In anderen EU-Ländern ging der Gaspreis zwar auch hoch, aber in keinem war die Gasteuerung so stark wie in Österreich. Wir zahlen drei Mal mehr, im EU-Schnitt sind die Preise dagegen nur um das Eineinhalbfache gestiegen.

Wir haben zwar günstige Lieferverträge mit Russland, die noch bis 2040 laufen – doch auch diese orientieren sich am Marktpreis. Dieser stieg mit dem Ukrainekrieg stark an. Doch das erklärt nicht, warum der Preissprung sich nicht auch in anderen Ländern der EU zeigt.

Traurigerweise ist vor allem unser eigenes Verhalten daran schuld. Immerhin wechseln trotz der hohen Preise nur extrem wenig Leute ihren Gastarif. Laut der e-Control betragen die Wechselraten nur 3,2 Prozent bei Strom und 6,2 Prozent bei Gas. Aus Bequemlichkeit bleiben viele einfach beim Landesversorger. Diese Wechselfaulheit freut die Anbieter, denn damit ist der Konkurrenzdruck nur niedrig und die Preise hoch.