Balkonkraftwerk anmelden und betreiben – so geht es richtig

Balkonkraftwerk anmelden und betreiben – so geht es richtig

Mit einem kleinen Balkonkraftwerk kannst Du eigenen Strom erzeugen und Deine Stromkosten reduzieren. 🌞 Die Anmeldung ist glücklicherweise ganz einfach.

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Du willst ein Balkonkraftwerk am Balkon oder im Garten aufstellen? Das geht ganz einfach, Du musst nur sicher gehen, dass die Paneele gut montiert sind, damit sie niemandem auf den Kopf fallen können. Üblicherweise kommen Balkonkraftwerke als Set vom Panel über den Wechselrichter bis hin zur Aufhängung. Das heißt tatsächlich, dass Du nur ein paar Schrauben fest anziehen und deine Anlage direkt an den Strom stecken musst.

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Monteur:innen oder Elektriker:innen brauchst Du nicht, Du kannst die Anlage ganz einfach selbst anbringen und den Stecker einfach an die nächste hauseigene Steckdose einstecken. So einfach! 💪 Solltest Du Dich aber wohler fühlen, wenn das eine Fachkraft macht, dann melde Dich einfach beim nächsten Fachbetrieb.

Genehmigung für Balkonkraftwerk

Doch Halt! Wir sind in Österreich und da muss bekanntlich alles eine Genehmigung haben? In dem Fall gibt es glücklicherweise kaum Hindernisse und nur ganz wenig Bürokratie. Bei Deinem eigenen Haus brauchst Du gar keine Genehmigung.

Für alle in Mietwohnungen und -häusern sieht es aber auch gut aus. Mit Juli 2024 hat das Parlament nämlich Vereinfachungen für Balkonkraftwerke beschlossen, die mit September 2024 in Kraft treten. So gilt es als Zustimmung, wenn die geplante Anbringung einer Mini-PV-Anlage dem:r Eigentümer:in bekanntgegeben wurde und niemand binnen zwei Monaten darauf reagiert hat. Bisher war die Anbringung an die feste Zustimmung geknüpft.

Für eine Verweigerung muss ein triftiger Grund angegeben werden, wie Sicherheitsbedenken oder Sichteinschränkung für Nachbar:innen. Bislang konnte diese Zustimmung auch ohne Grund verweigert werden. Ab September ist das nicht mehr möglich.

Nur bis 800 Watt Leistung

Generell zu beachten ist, dass Balkonkraftwerke in Österreich nur bis zu 800 Watt Leistung erlaubt sind. Mehrere Balkonkraftwerke sind nur dann erlaubt, solange die Gesamtleistung von 800 Watt nicht überschritten wird. Das bedeutet, die Grenze von 800 Watt gilt immer insgesamt pro Haushalt.

Also wenn Du ein Balkonkraftwerk zu 800 Watt Leistung betreibst, oder zwei zu 400 Watt – das ist erlaubt. Du kannst natürlich auch nur eines zu 500 Watt betreiben. Aber wenn Du zum Beispiel eines zu 500 Watt und eines zu 400 Watt nebeneinander betreiben willst, übersteigt das zusammen die 800 Watt und ist damit nicht erlaubt.

Balkonkraftwerk bei Netzbetreiber melden

Das Balkonkraftwerk musst Du Deinem Netzbetreiber melden, weil es sich rechtlich um eine Kleinsterzeugungsanlage handelt. Das ist enorm wichtig für die Netzstabilität! Nur wenn Du es meldest, kann der Netzbetreiber die Leistung in das Stromnetz einberechnen. Denn wenn wir auf einmal zu viel Strom im Netz haben, dann könnten die Netze zusammenbrechen. Es ist also wirklich wichtig, das Balkonkraftwerk zu melden! Glücklicherweise ist die Anmeldung recht einfach und unbürokratisch.

Du findest das Meldeformular für Deinen Netzbetreiber hier:

Shutterstock - Nicht immer muss das Paneel am Balkon angebracht sein, auch eine Gartenhütte kann hierfür praktisch sein.

Zahlt sich ein Balkonkraftwerk aus?

Je nach Sonnenausrichtung kann ein 800 Watt Balkonkraftwerk zwischen 700 und 800 kWh Ökostrom im Jahr erzeugen. Das entspricht einer Stromerzeugung von etwa 1,92 und 2,2 kWh pro Tag. Damit kannst Du in etwa die Stromkosten für ein elektrisches Gerät wie zum Beispiel einen Kühlschrank einsparen. Idealerweise sollte das Solarpaneel dafür nach Süden schauen und kein Schatten von Gebäuden oder Bäumen darauffallen.

Balkonkraftwerke sind mit Kosten ab rund 400 Euro deutlich günstiger als die großen PV-Anlagen und amortisieren sich meist nach etwa 5 Jahren. Die Haltbarkeit ist meist mit 20 Jahren angegeben. Damit kosten sie nicht viel mehr als ein herkömmlicher Sichtschutz auf dem Balkon.

( Artikel veröffentlicht: 12.07.2024 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Balkonkraftwerk anmelden und betreiben – so geht es richtig

Das Balkonkraftwerk musst Du Deinem Netzbetreiber melden, weil es sich rechtlich um eine Kleinsterzeugungsanlage handelt. Das ist enorm wichtig für die Netzstabilität! Nur wenn Du es meldest, kann der Netzbetreiber die Leistung in das Stromnetz einberechnen. Denn wenn wir auf einmal zu viel Strom im Netz haben, dann könnten die Netze zusammenbrechen. Es ist also wirklich wichtig, das Balkonkraftwerk zu melden! Glücklicherweise ist die Anmeldung recht einfach und unbürokratisch.


Balkonkraftwerke sind mit Kosten ab rund 400 Euro deutlich günstiger als die großen PV-Anlagen und amortisieren sich meist nach etwa 5 Jahren. In den Kosten enthalten sind üblicherweise die Solarpaneele, ein Wechselrichter, das Kabel für die Steckdose und oft auch ein Rahmen oder Gestell, in dem das Solarmodul montiert wird. Die Haltbarkeit ist meist mit 20 Jahren angegeben.


Du hast nur eine kleine Wohnung oder schlichtweg nicht das Geld für eine große PV-Anlage für das Hausdach? Es gibt auch die Möglichkeit eine kleine PV-Anlage zu betreiben. Das Problem war bei diesen Balkonkraftwerken lange Zeit die rechtliche Grauzone. Die Rede war dann oftmals von einer Guerilla-Einspeisung. Mittlerweile ist der Netzzugang solcher auch Kleinsterzeugeranlagen genannten Solarstrom-Anlagen in Österreich rechtlich geregelt. So bedarf es für eine rechtskonforme Inbetriebnahme eines modernen Stromzählers, einer formlosen Anmeldung und - in bestimmten Städten wie Wien - der Einhaltung von Bandschutzbestimmungen. Als Leistung eines solchen Balkonkraftwerkes dürfen höchstens 0,8 kVA (also 800 Watt) ins Netz eingespeist werden.


Solarminikraftwerke heißen eigentlich Steckersolargeräte, haben aber daneben noch viele weitere Bezeichnungen wie Balkonkraftwerk, Plugin-PV-Anlage oder Guerilla-PV. Im Gegensatz zu ihren großen Schwestern, die auf dem Dach montiert werden, ist das kleine Kraftwerk meist auf dem namensgebenden Balkon angebracht.

Aufwändige Zähler oder Stromspeicher entfallen hier, auch ist das Panel einfach selbst montiert und wird lediglich an die heimische Steckdose gesteckt. Hier entfallen teure Montagekosten, eine:n Elektriker:in brauchst Du dafür auch nicht.

Rechtlich zu beachten ist, dass Balkonkraftwerke in Österreich nur bis zu 800 Watt Leistung erlaubt sind. Das gilt insgesamt, das bedeutet, Du darfst nicht mehrere Module zu 800 Watt nebeneinander betreiben.