Entenkurve

Entenkurve

Die Entenkurve (Englisch: duck curve) ist ein Begriff der Energiewende. Die Menge des Strombedarfs als Graph zu Papier gebracht, beschreibt ein Muster, das einer Ente ähnelt.

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Sobald die ersten Sonnenstrahlen eine PV-Anlage treffen, wird Strom erzeugt. Um die Mittagsstunden, etwa gegen 10 bis 14 Uhr ist die Ausbeute einer Solaranlage am höchsten. Danach fällt er ab, bis die Sonne am Horizont untergeht und damit kein Strom mehr produziert wird.

Das Problem ist nur, dass weltweit besonders in der Früh und am Abend der Strombedarf in die Höhe schießt. Sonnenstrom liefert also ganz besonders dann viel Strom, wenn eigentlich gar nicht so viel benötigt wird.

CAISO - Die „duck curve“ wurde erstmals 2013 vom kalifornischen Netzbetreiber CAISO beschrieben und zeigt den täglichen Strombedarf zu verschiedenen Tageszeiten. Das Muster ähnelt (mehr oder weniger) einer Ente.

Das sonnengeküsste Kalifornien liegt für Solarkraft perfekt und hat massenhaft Photovoltaikanlagen verbaut. Diese boten mit Ende 2023 eine Gesamtleistung von 46.874 Megawatt - genug, um 13,9 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen. 28 Prozent des Stroms stammt dort aus Sonnenenergie.

Doch Strom kann bislang kaum gespeichert werden. Er muss in dem Moment, wo er erzeugt wird, auch verbraucht werden. An sonnigen Tagen wird dies in Kalifornien ein Problem, denn das Stromnetz gerät durch das Übermaß an Solarstrom an seine Kapazitätsgrenzen. Jährlich werden nun rund 2,4 Millionen mWh zu viel erzeugt.

Speichersysteme gesucht

Das Problem existiert nicht nur in Kalifornien, sondern weltweit. Für die Energiewende sind daher sinnvolle Speichersysteme wichtig. In Ansätzen sind solche schon vorhanden, etwa als Akkuspeicher (Battery Energy Storage Systems, BESS), mittels Speicherseen, Wasserstoff oder auch durch kinetische Speicherung.

So kann Strom gespeichert werden, wenn gerade zu viel produziert wird – und umgekehrt abgerufen werden, sobald wir mehr brauchen, als wir in dem Moment produzieren.

( Artikel veröffentlicht: 03.07.2024 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Entenkurve

Die Entenkurve (Englisch: duck curve) ist ein Begriff der Energiewende. Die Menge des Strombedarfs als Graph zu Papier gebracht, beschreibt ein Muster, das einer Ente ähnelt.


Ja, in Akkus kann Strom gespeichert werden. Dies reicht für die Nutzung von elektrischen Geräten vom Handy bis zu Auto aus, und sogar in Hausanlagen gibt es mittlerweile Stromspeicher. Doch im großen Stil kann Strom leider noch nicht gespeichert werden und muss in dem Moment verbraucht werden, indem er auch erzeugt wird.

Es gibt aber die Möglichkeit die Energie mittels Wasserkraft zu nutzen, bei der überschüssige Energie mittels Pump-Speicherkraftwerken bei Bedarf später jederzeit in Strom verwandelt werden kann. Doch auch andere Lösungen werden angedacht, wie etwa die rund 450 Speicherseen der Skigebiete, die im Moment nur als Wasserreservoirs für Schneekanonen dienen. Rund die Hälfte könnten außerhalb der Skisaison gefüllt durch das Schmelzwasser oder durch Pumpsysteme mittels Wasserkraftwerke Strom produzieren. Möglich wäre aber auch mittels überschüssigen Strom Wasserstoff zu produzieren. Einen anderen Ansatz bieten große Akkuanlagen. Hierzu gibt es unterschiedlichste Ansätze, von ausrangierten Lithium-Ionen-Akkus bis hin zu flüssigen Eisensalzakkus mit Eisenchlorid. Ebenso gibt es kinetische „Akkus“, bei denen tonnenschwere Blöcke bewegt werden, deren Absenken einen Dynamo antreiben.


In Österreich ist die Spitzenlastzeit vor allem an Werktagen meist zwischen 10 und 14 Uhr. Besonders im Winterhalbjahr auch zwischen 17 und 19 Uhr.


Der Erzeugungsmix des heimischen Stroms ist recht effizient. Mit einem Anteil von rund 80 Prozent an erneuerbaren Energien liegt die hiesige E-Wirtschaft im EU-Vergleich sehr weit vorne.

Die Energiegewinnung ruht derzeit hauptsächlich auf drei Säulen:

Wasserkraft: Glücklicherweise erlaubt die Topographie Österreichs die saubere Wasserkraft, die mit rund 60 Prozent die wichtigste Quelle für Strom darstellt. Im Jahr 2015 waren 277 größere Laufkraftwerke (wie die Donaukraftwerke) und 113 Speicherkraftwerke (wie Kaprun) im Einsatz.

Wärmekraftwerke: Die zweite Säule, die den Stromverbrauch in Österreich abzudecken hilft, ist die Stromerzeugung mit thermischen Kraftwerken. Diese halten allerdings nur einen Anteil von etwa 20 Prozent. Davon teilen sich 15 Prozent auf Erdgas und 6 Prozent auf Biomasse auf, letzteres ist eine erneuerbare Energie. Der Energieverbrauch in Österreich wird von 580 Wärmekraftwerken mit abgedeckt, die eine Leistung von rund 8.000 MW liefern.

Wind und Sonne: Immer größere Bedeutung kommt einer steigenden Anzahl von Anlagen hinzu, die Strom auf Basis erneuerbarer Energien aus Windkraft und Sonnenenergie erzeugen. 2021 lag diese bei 13 Prozent, wobei 10 Prozent auf die Windkraft entfielen und 3 Prozent auf die Sonnenkraft. Erneuerbare Energieformen sind im Vormarsch und leisten einen immer stärker werdenden Beitrag zur heimischen Stromerzeugung.