Primärenergie

Primärenergie sind ursprüngliche, noch nicht bearbeitete Energieträger. Hier gibt es sowohl nachhaltige Energien wie etwa Wind, Sonnenstrahlung oder Wasser, als auch fossile Energien wie Kohle, Erdöl oder Erdgas.

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In den meisten Fällen wird Primärenergie in Raffinerien oder Kraftwerken zu Sekundärenergie (oder Endenergie) verarbeitet. Danach wird sie als Nutzenergie tatsächlich vom Anwender verwendet wird. Ein üblicher Umwandlungsprozess von Primärenergie in Sekundärenergie zu Nutzenergie kann zum Beispiel so aussehen:

  • Rohöl (Primärenergie) wird zu Heizöl (Sekundärenergie) wird zu Wärme (Nutzenergie).
  • Holz (Primärenergie) wird zu Holzpellets (Sekundärenergie) wird zu Wärme (Nutzenergie)

Zu bedenken gilt, dass die Umwandlung von Primärenergie in Sekundärenergie auch Energie benötigt. Es gibt also immer einen Energieverlust bei der Herstellung von Benzin oder Pellets. Dazu kommen noch die Energiekosten für Transport. Positiv auf die Energiebilanz wirkt sich die Nutzung von Abwärme aus, die Energie über Umwege wiedergewinnt.

Primärenergie in Österreich

In Österreich beträgt der Anteil erneuerbarer Energien im Bereich der österreichischen Primärenergieerzeugung 85,5 Prozent. Sie teilt sich zu 47,4 Prozent in biogene Energien, 24,6 Prozent in Wasserkraft, 5,8 Prozent brennbare Abfälle, 5,7 Prozent Umgebungswärme, 5,1 Prozent Wind, 4,4 Prozent Gas, 4,3 Prozent Öl, 2,7 Prozent Photovoltaik.

Zwischen 1970 und 2004 hat sich der gesamte österreichische Energieverbrauch beinahe verdoppelt. Der Erdgasverbrauch hat sich vervierfacht, der Stromverbrauch fast verdreifacht.

Nicht nur in Österreich, auch weltweit stieg der Energieverbrauch. Im Jahr 2020 basierte die weltweite Primärenergie-Versorgung zu fast 80 Prozent auf fossilen Energien (29,5 Prozent auf Öl, zu 26,8 Prozent auf Kohle und zu 23,7 Prozent auf Gas). 5 Prozent entfallen auf die Atomenergie und rund 15 auf erneuerbare Energien (9,8 Prozent Biomasse, Biogas und biologisch abbaubare Abfälle, 2,7 Prozent Wasserkraft und 2,5 Prozent Wind/Sonne).

Vergleich von Energien

Um Energieträger besser vergleichbar zu machen, werden sie in Öläquivalente umgerechnet. So entspricht eine Tonne Öläquivalent zum Beispiel in etwa 1,5 Tonnen Steinkohle, 1.163 Kubikmeter Erdgas oder auch 12 Megawattstunden.

Bei Strom als Primärenergieäquivalent wird der Wirkungsgrad einbezogen. Hier ist die Quelle ganz entscheidend für die Berechnung, denn bei Strom aus Wasserkraft, Windenergie und Photovoltaik wird von der Endenergie mit Hilfe eines Wirkungsgrades von 100 Prozent auf die Primärenergie geschlossen. 1 kWh Strom aus Wasserkraft entspricht daher einem Primärenergieäquivalent von 1 kWh. Bei Energie mit schlechtem Wirkungsgrad, wie der Atomenergie mit lediglich 33 Prozent entspricht ein Primärenergieäquivalent nur 3,03 kWh.

( Artikel veröffentlicht: 13.01.2023 )

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.

Häufige Fragen zum Thema Primärenergie

Sekundärenergie ist Energie, die nicht direkt aus der Natur stammt. Sie entsteht durch die Umwandlung von Primärenergie in eine andere Energieform. Primärenergien wie Windenergie, Wasserkraft, Biomasse, Kohle, Erdöl und Sonnenstrahlung sind natürliche Energiequellen. Sekundärenergie hingegen muss erst veredelt oder umgewandelt werden, damit sie genutzt werden kann. Dadurch kann sie häufig besser transportiert oder gelagert werden.

Praktische Beispiele für Sekundärenergieträger sind Heizöl, Holzpellets und Kohlebriketts. All diese müssen erst in diese Form gebracht werden, damit sie genutzt werden können. So wird Erdöl zu Heizöl, aus Holzresten werden Holzpellets und Kohle wird zu Kohlebriketts.

Daher wird Strom immer als Sekundärenergie bezeichnet, weil er erst durch eine andere Energieform entsteht. Denn die Windkraft selbst dreht nur das Rad – erst der Generator, der damit angetrieben wird, erzeugt den Strom. In unserem Beispiel ist Windkraft daher die Primärenergie und Strom die Sekundärenergie.


Primärenergie sind ursprüngliche, noch nicht bearbeitete Energieträger. Hier gibt es sowohl nachhaltige Energien wie etwa Wind, Sonnenstrahlung oder Wasser, als auch fossile Energien wie Kohle, Erdöl oder Erdgas. In den meisten Fällen wird Primärenergie in Raffinerien oder Kraftwerken zu Sekundärenergie (oder Endenergie) verarbeitet. Danach wird sie als Nutzenergie tatsächlich vom Anwender verwendet wird. Ein üblicher Umwandlungsprozess von Primärenergie in Sekundärenergie zu Nutzenergie kann zum Beispiel so aussehen: Rohöl (Primärenergie) wird zu Heizöl (Sekundärenergie) wird zu Wärme (Nutzenergie).


Je besser die zugeführte Energie genutzt werden kann, desto höher ist der Wirkungsgrad einer Maschine. Ein hoher Wirkungsgrad bedeutet daher auch hohe Effizienz. Es gibt unterschiedlichste Maschinen, bei denen der Wirkungsgrad angegeben wird und daher besonders wichtig ist. Allen gemeinsam ist aber, dass der Wirkungsgrad immer gleich berechnet werden kann: Der Wirkungsgrad ist der Quotient aus Nutzenergie und zugeführter Energie.

Der Wirkungsgrad wird häufig in Prozent angegeben. Er kann aber nie höher als 100 Prozent sein, weil das bedeuten würde, dass mehr Energie aus dem Nichts entstünde – das gibt es leider nicht. Gäbe es eine Maschine, die mehr Energie erzeugen könnte, als ihr zugeführt wird, würde dies das physikalische Gesetz des Energieerhaltungssatz aushebeln. Oft wird der Wirkungsgrad als η angegeben und immer kleiner als 1.