FMK zur Digitalisierung in Österreich 2023: Mehr Datenvolumen, mehr M2M und mehr private Nutzung

verfasst am 25.4.2024
FMK zur Digitalisierung in Österreich 2023: Mehr Datenvolumen, mehr M2M und mehr private Nutzung

Das Forum Mobilfunkkommunikation (FMK) lieferte die Daten zur Mobilfunknutzung und privaten Digitalisierung von 2023.

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Das FMK präsentierte Daten und Zahlen zum Thema Mobilfunk in Österreich. Dabei wurden die Eckdaten im österreichischen Mobilfunk genannt, wie zu SIM-Karten, Mobilfunksendern, Datennutzung und 5G. Außerdem gab es Einblicke zum Stand der privaten Digitalisierung in Österreich.

Mehr SIM-Karten und mehr Umsatz der Mobilfunknetzbetreiber

Zum Stichtag 31.12.2023 befanden sich laut FMK in Österreich 26, 2 Mio. aktive SIM-Karten im Umlauf. Das macht einen Anstieg von rund 2,2 Mio. SIM-Karten, der vor allem durch M2M-Anwendungen zu erklären ist – also der Nutzung des Internet of Things (IoT) und der Kommunikation von smarten Maschinen. Dafür wurden nun rund 12 Mio. SIM-Karten genutzt, der Anteil von klassischen Nutzungen durch Handy, Smartphones und Tablets soll demnach bei rund 14 Mio. SIM-Karten liegen.

2023 stieg der Gesamtumsatz der drei Mobilfunknetzbetreiber laut deren Angaben von EUR 3,375 Mrd. auf EUR 3,634 Mrd. Das Investitionsvolumen in den Netzausbau 2023 soll gesamt EUR 845 Mio. betragen. In den Vollausbau der 5G-Netze sollen gesamt etwa EUR 3 Mrd. investiert worden sein.

Mobile Telefonie auf Vor-Corona-Niveau

Der Höhenflug der mobilen Telefonie durch Corona flacht laut FMK nun wieder ab. Bei der Telefonie sollen wir mit 22,3 Milliarden Minuten wieder auf Vor-Corona-Niveau sein. Zum Vergleich: Im ersten Pandemiejahr lag der Wert bei 29,1 Milliarden Minuten. Nun liegt er wieder gleichauf mit den Daten von 2018 und 2019. Doch nur weil wieder weniger mobile Gesprächsminuten genutzt werden, wird interessanterweise nicht weniger telefoniert, nur die “Wege” haben sich geändert. Die Nutzung von Telefonie via Apps und Videotelefonie bleibt stark.

Rekord bei Datenvolumen

Via Mobilfunknetze wurden 2023 laut FMK rund 5,073 Exabytes übertragen. Das entspricht rund 5 Milliarden Gigabytes! Ohne 5G wäre dies, laut FMK, nicht möglich. Dieser Wert entspricht dem 45-fachen von vor 10 Jahren und bedeutet eine Zunahme von gut einer Milliarde GB gegenüber dem Vorjahr. Zu den Treibern dieser Entwicklung sollen vor allem datenintensive Anwendungen wie etwa Videotelefonie und das Versenden von 4K-Videos zählen.

Extreme Datenmengen sind oft schwer fassbar: Ein Gigabyte (GB) entspricht 1.024 oder 1.000 Megabyte (je nach Rechenweise). Ein Terabyte (TB) entspricht 1.000 GB oder 1 Mio. MB. 1 Petabyte (PB) sind 1.000 TB oder 1 Mio. GB. 1 Exabyte (EB) sind 1.000 PB oder 1 Mrd. GB. Es sind gigantische Mengen an Daten.

Ohne 5G wären diese Datenmengen wohl nicht zu bewältigen. Das mobil übertragene Datenvolumen hat sich, laut FMK, seit 2019 weit mehr als verdreifacht.

5G in Österreich

Anfang 2019 wurden um gesamt 188 Mio. Euro Frequenzen von den drei Mobilfunknetzbetreibern ersteigert. Damit war der Grundstein für 5G in Österreich gesetzt. Mit April 2024 gibt es in Österreich 18.836 aktive Mobilfunkstandorte in Österreich, davon sind 9.878 mit 5G-Sendern ausgestattet. Die technische Abdeckung mit 5G beträgt etwa 92 Prozent der Bevölkerung.

Nach Vorgabe der RTR müssen bis 2025 mindestens 93 Prozent der Bevölkerung und 98 Prozent der Hauptverkehrswege mit mobilem Breitband versorgt sein.

Digitalisierung in Österreich

Spannende Ergebnisse lieferte die Umfrage zur Digitalisierung in Österreich. Hier wurden im Auftrag des FMK durch MAKAM-Research 500 Personen in Österreich befragt. Dabei sollen 8 von 10 Österreicher:innen mit den Leistungen der Mobilfunknetzbetreiber zufrieden sein. Sowohl bei Netzstabilität, Verbindungsqualität, Datenrate und Netzabdeckung zeigen sich Bestnoten. Sogar bei der Frage nach den Tarifen waren rund 75 Prozent zufrieden.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Mehrzahl der Österreicher:innen viele Tätigkeiten online erledigen. Lediglich vier Prozent gibt an keinerlei Tätigkeiten online zu erledigen. So führen 81 Prozent Bankgeschäfte vorwiegend digital durch. 48 Prozent kaufen Möbel und Kleidung online ein. 46 Prozent erledigen ihre Amtswege digital.

Auch sieht man eine hohe Wechselbereitschaft bei Tarifen, nicht nur bei Mobilfunk, sondern auch bei Strom und Gas. 43 Prozent schließen ihre Verträge, zum Beispiel für Energie, online ab - wie etwa über Portale wie tarife.at.

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Noch eher selten genutzt sind Smart Home Funktionen, die nur von 15 Prozent genutzt werden sollen und Online-Bestellungen von Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs mit 14 Prozent.

Bei der Nutzung des Smartphones liegt mit 91 Prozent die App WhatsApp an der Spitze Österreichs. 82 Prozent benutzen das Handy zum Fotografieren, 73 Prozent als Wecker. Nur noch ein Prozent nutzt das Handy ausschließlich zum Telefonieren.

Gleichzeitig herrscht aber auch eine Skepsis bei der Entwicklung der Gesellschaft in Sachen Digitalisierung. Zwar schätzen 69 Prozent die Auswirkungen der Digitalisierung auf Wirtschaft und Industrie als positiv ein, und immerhin 60 Prozent auch beim Gesundheitswesen. Doch nur 30 Prozent empfinden die Auswirkungen auf die Entwicklung der Gesellschaft als positiv.

Die Nutzung des Smartphones in Schulen bleibt strittig. Ein Viertel der Bevölkerung – überraschenderweise besonders ältere Menschen – wünscht eine stärkere Einbindung des Handys in den Unterricht für Kinder. Immerhin mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Das FMK spricht sich gegen ein generelles Handyverbot an den Schulen aus und gibt sogar Hilfestellung über die Seite www.lehrer.at/handy für Lehrer:innen.

Alte Handys bekommen oft ein zweites Leben

Mit 51 Prozent sind rund die Hälfte aller in Österreich aktiv genutzten Smartphones etwa ein bis drei Jahre alt. 17 Prozent sind älter als drei Jahre, nur 6 Prozent älter als fünf Jahre. Der Anteil der neuesten Geräte (weniger als 6 Monate) beträgt 13 Prozent.

Wird das Handy durch ein neues ersetzt, wirft nur ein Prozent der Österreicher:innen es einfach weg. 4 Prozent werden an einer Recyclingstelle abgegeben. Die meisten mit rund 42 Prozent heben es auf, vor allem auffallend viele Frauen. 26 Prozent spenden es an wohltätige Zwecke, hier besonders viele Männer. 27 Prozent geben es an Familie, Freunde oder auch den Dienstgeber zurück.

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Über die Autorin
Geschrieben von Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Mag. Victoria Breitsprecher, MA
Victoria ist technische Redakteurin bei tarife.at. Sie bringt hochkomplizierte, technische Begriffe in eine verständliche Sprache. Unterstützung bekommt die Technik-Liebhaberin von ihrem Büro-Hund, Herr Baron 🐶.